Der neue Yaris

Nachdem mein altes Auto nicht mehr ging, habe ich mir ein neues zugelegt. Nach einem Toyota Yaris aus dem Jahr 2000 fahre ich nun einen Toyota Yaris aus dem Jahr 2013 – und der hat sich ziemlich verändert.

Zuerst sieht er anders aus. Sogar hübsch, würde ich sagen. Die Heckpartie ist vollkommen anders, mit einem breiten Chrom-Streifen in der Mitte, und vorne hat er jetzt eine spitze Nase. Die Stoßstangen, Außenspiegel und Türgriffe sind in Wagenfarbe lackiert, und er hat Alu-Felgen. Daran erkennt man, daß ich ihn diesmal nicht nach Wunsch bestellt habe, sondern einen beim Händler vorrätigen Wagen gekauft habe (denn es musste ja schnell gehen). Anderenfalls hätte er keine Alu-Felgen, und unlackierte Plastikteile.

Notwendige Extras sind für mich die elektrischen Fensterheber und die Zentralverriegelung mit Fernsteuerung (die hatte der alte nicht). Auch das Radio mit CD-Player und Anschluß für USB-Sticks ist wirklich schön. Mein altes Auto hatte nur ein Kassettendeck, weil der CD-Player 1000 DM Aufpreis gekostet hätte. Zum Vergleich: der DVD-Player in meinem Wohnzimmer hat 50€ gekostet.

Ob man eine Klimaanlage braucht habe ich lange überlegt. Mein altes Auto hatte eine, aber so richtig funktioniert hat sie nie. Das neue Auto hat auch eine. Ob es eine hätte, wenn ich es selber zusammengestellt hätte, kann ich nicht sagen. Man braucht sie vielleicht zwei Monate im Jahr, und dann auch nur auf der Autobahn (sonst mache ich lieber die Fenster auf).

Der Motor ist winzig – die halbe Motorhaube ist leer. Dafür hat er mehr Hubraum (1.3 liter statt 1,0 liter) und mehr Leistung (77 kW statt 50 kW). Ich muss aber sagen, daß er sich nicht wirklich schneller anfühlt. Wahrscheinlich müsste ich öfter schalten. Er hat ein 6-Gang-Getriebe und will schon im Stadtverkehr im 5. Gang gefahren werden – man muss quasi ständig hoch- oder runterschalten. Das alte Auto hatte nur fünf Gänge, und es hatte eine automatische Kupplung. Das war bequemer. Den Benzinverbrauch kann ich noch nicht exakt sagen, aber deutlich kleiner ist er definitiv nicht geworden.

Ein Ersatzrad gibt es nicht mehr, sondern eine Flasche mit einer dubiosen Reparaturflüssigkeit und einen Kompressor. Ich habe mein Ersatzrad nie gebraucht, aber wenn man es mal braucht ist man sicher froh, eines zu haben. Zumal die Reparaturflüssigkeit wohl nur für relativ kleine Löcher geeignet ist. Und der Kompressor ist leider auch nicht zum Prüfen und Aufpumpen der Reifen gedacht, sondern funktioniert nur in Verbindung mit der Reparaturflasche. Aber dafür hat man unter dem kofferraumboden jetzt Platz für das Warndreieck.

Der Kofferraum ist größer geworden (das ganze Auto ist größer geworden), Dafür ist die Rücksitzbank nicht mehr verschiebbar, aber geteilt umklappbar.

Zwei Dinge haben mich an meinem alten Auto schon immer gestört: die fehlende Kofferraum-Innenbeleuchtung und der Intervallbetrieb für den Heckscheibenwischer. Beides baut Toyota mittlerweile ein. An meinem neuen Auto stört mich, daß die vielen Ablagefächer (unter dem Lenkrad, links und rechts von der Mittelkonsole, das Brillenfach über dem Handschuhfach, und die Schublade unter dem Beifahrersitz) weggefallen sind. Ich habe keinen Platz für meinen Autoatlas gefunden, außer dem Kofferraum. Dafür habe ich drei Becherhalter und zwei Flaschenhalter, die ich nie brauchen werde.

Und das Handbuch muß ich noch erwähnen: ein dickes Buch mit über 500 Seiten. Davon 60 Seiten über das Öffnen und schließen der Tür, und drei Zeilen über das Starten des Motors. Wie viele Airbags ich habe, das konnte ich nicht herausfinden, weil das Handbuch für viele verschiedene Varianten und Ausstattungsmerkmale gilt, einschließlich eines Hybrid-Modells. Nur: welche von diesen vielen Varianten ich habe, das ist dem Handbuch nicht zu entnehmen.

Wenn dieses Auto mich auch 13 Jahre lang zuverlässig überall hinfährt, dann bin ich zufrieden damit.

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